„Ich habe das Bildungsvolksbegehren nicht unterschrieben, weil es mir sehr schwer fällt etwas zu unterschreiben, das nicht weitreichend genug ist, oder das sowieso bereits in Umsetzung ist.
Zum Einen fehlen mir einige essentielle Themen, wie z.B. ein geregelter Hochschulzugang und Studienbeiträge, die in Zukunft unerlässlich sein werden, will man einen menschenwürdigen Ausbildungsplatz garantieren. Jenen Studenten, die sich ein Studium nur schwer finanzieren können, wurde ihre Ausbildung auch vor der Abschaffung der Studiengebühr in Form von Stipendien bis zu 100% ermöglicht.
Zum Anderen hat die Regierung auch gearbeitet und ist in Sachen Lehrerausbildung, Ausbau der Neuen Mittelschule und der Mittleren Reife einen wesentlichen Schritt weiter gekommen. Das geht in die richtige Richtung.
Für mich ist das Bildungsvolksbegehren eine ideologisch motivierte Angelegenheit, mit der nur die Gesamtschule durch das Hintertürchen eingeführt werden soll. Ich halte nichts von organisiertem Einheitsbrei. Ich bin, wie der überwiegende Teil der Bevölkerung auch, für Vielfalt sowie Wahlfreiheit!
Ich setze Anderes voraus, nämlich: Durch ein umfangreiches und breitgefächerten Angebot im Schulsystem sollen Kinder mit all ihren unterschiedlichen Begabungen und Bedürfnissen gefördert werden. Leistung muss sich lohnen. Das bedeutet für Schüler eine klare Leistungsbeurteilung durch Noten und ergänzend auch durch verbale Beurteilungen. Und nur die Besten sollen Lehrer werden. Das soll durch ein modernes und leistungsorientiertes Dienst- und Besoldungsrecht gefördert werden. Daran hat die Regierung ja bereits gut gearbeitet. Desgleichen ist sie mit dem Ausbau der Neuen Mittelschule und der Mittleren Reife einen wesentlichen Schritt weiter gekommen.
Das Positive am Volksbegehren ist die Tatsache, dass endlich wieder Bewegung in die Bildungsdebatte gekommen ist, die nicht stoppen darf.“